Sparkassen-Tochter holt die Schere raus

1822direkt kürzt Tagesgeld-Aktionszinsen (ein bisschen)

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Zu diesem Thema ist zwischenzeitlich eine aktuellere Meldung erschienen:
Aktionszinsen der 1822direkt sinken weiter ()

1822direkt, die Direktbank-Tochter der Sparkasse, hat nun schon seit geraumer Zeit eine Tagesgeld-Zinsaktion für neue Kunden: Statt der üblichen 0,6% p.a. gibt es 6 Monate lang über 3% Zinsen auf neue Tagesgeld-Einlagen. Nun wurde der Aktions-Zinssatz gekürzt.

Zahlreiche aufgefächerte 200,- €-Scheine
Bild: Stock Birken / Unsplash

Wer mit seinem Geld von seiner bisherigen Bank zur 1822direkt umzieht, kann auf dem Tagesgeldkonto Extra-Zinsen verdienen. Das gebührenfreie Tagesgeldkonto kann kostenlos zum 1822direkt-Girokonto und der dazugehörigen Kreditkarte eingerichtet werden. Neukunden profitieren sechs Monate lang vom Aktions-Zinssatz in Höhe von bis zu 250.000,‑ €.

Bis Anfang August lag dieser Zinssatz noch bei 3,60%. Am 05.08. ging er jedoch auf 3,30% herunter, letzte Woche wurde er nun auf 3,10% gesenkt. Eine Pressemitteilung gab es zu diesen Veränderungen natürlich nicht – es wurde einfach das Preisverzeichnis angepasst. Verständlich, welches Unternehmen wirbt schon gerne mit sich verschlechternden Konditionen?

Grund für die Zinssenkung unbekannt

Warum die 1822direkt ihren Aktions-Zinssatz senkt, bleibt somit Spekulation. Naheliegend wäre die Vermutung, dass es eine Reaktion auf die Leitzins-Senkung der Europäische Zentralbank im Sommer sein könnte. Doch das scheint nicht plausibel, denn noch im Juli – also nach der Leitzinssenkung im Juni – hatte die 1822direkt den Aktionszins von 3,30% auf 3,60% am 16.07.2024 erhöht. Man muss also davon ausgehen, dass interne Gründe ausschlaggebend für die nun plötzliche Senkungen im August waren.

Normaler Tagesgeld-Zinssatz bleibt unangetastet

Der normale Zinssatz, den die 1822direkt auf Tagesgeld zahlt, blieb indes identisch: Es sind weiterhin einigermaßen überschaubare 0,6% p.a. – das heißt: wer aktuell zur Sparkassen-Tochter wechselt und sein Geld nach dem sechsmonatigen Aktionszeitraum dort (auf dem Tagesgeldkonto) belässt, muss im Anschluss mit eher unterdurchschnittlicher Verzinsung legen – zumindest verglichen mit der Konkurrenz.

So liegen beispielsweise die regulären Tagesgeldzinsen der norisbank (eine Tochter der Deutschen Bank) derzeit bei 1,25% – mehr als doppelt so hoch als bei der 1822direkt, bei ebenfalls gebührenfreiem Tagesgeldkonto (das es in Ergänzung zur norisbank Mastercard und dem dazugehörigen "Top-Girokonto" gibt).

Und auch die norsibank hat derzeit eine Aktion: Bis zum Jahresende gibt es 3,5% Aktionszinsen aufs Tagesgeld – also mehr als bei der 1822direkt, dafür aber "nur" bis zum Jahresende und nicht pauschal für sechs Monate. Eine Verlängerung dieser Zinsaktion ist bei der norisbank aber erfahrungsgemäß nicht ausgeschlossen.