Kein Bargeld mehr an der Tankstelle

Cash Group beendet Kooperation mit Shell

·Meldung·Kreditkarten123.de

Kunden von "Cash Group"-Banken konnten mit ihrer girocard jahrelang gebührenfrei Bargeld an Kassen von Shell-Tankstellen beziehen. Dieser Service wird nun eingestellt – noch in diesem Sommer.

Nachtaufnahme des bekannten Muschel-Logos am Dach einer Shell-Tankstelle
Bild: Keming Tan / Unsplash

Bisher konnten Kontoinhaber von Banken, die der Cash Group angehören, mit ihrer girocard gebührenfrei Bargeld an Kassen von etwa 1.300 Shell-Tankstellen abheben – bis zu 1.000,‑ € pro Tag und unabhängig von einem Umsatz bei der Tankstelle. Die Cash Group beendet diese Kooperation mit Shell offenbar schon Ende Juni – der kostenlose Bargeld-Service gehört dann der Vergangenheit an.

Zur Cash Group gehören folgende Banken:

  • Deutsche Bank (sowie deren Tochter Postbank und die Banking-Marken Norisbank und Fyrst)
  • Commerzbank (sowie ihre Direktbank-Marke comdirect)
  • Unicredit (insbesondere ihre Marke HypoVereinsbank)

Wie der Kölner Stadt-Anzeiger zuerst berichtete, wird der zum Ende Juni auslaufende Vertrag zwischen der Cash Group und Shell nicht verlängert. Ein Vertreter der Deutschen Bank bestätigte diesen Schritt offenbar.

Ende der Kooperation noch nicht öffentlich kommuniziert

Auf den Websites der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Postbank wird bisher weiterhin auf den Shell-Bargeld-Service hingewiesen. Offenbar sollen Kunden erst Ende Mai informiert werden.

Ob es künftig eine Kooperation mit einer anderen Tankstellen-Kette geben wird, ist nicht klar – dürfte aber eher unwahrscheinlich sein:

  • Zum einen verweisen die betroffenen Banken offenbar auf alternative Wege zum Bargeld-Bezug, nämlich auf die Geldautomaten im Cash-Group-Verbund und die etwas umständliche Methode des "Bargeld Codes", mit dem man einen QR-Code mit der Banking-App generiert und damit dann bei Einzelhandels-Partnern Bargeld beziehen kann.
  • Zum anderen dürfte die Kooperation mit Shell mutmaßlich deshalb enden, weil die Cash-Group-Banken Kosten einsparen wollen. Zwar sind die vertraglichen Details der langjährigen Vereinbarung zwischen Cash Group und Shell nicht bekannt – es scheint aber denkbar, dass die Tankstellenkette zumindest eine kleine Vergütung für das Vorhalten und Auszahlen von Bargeld erhalten hat.

Vor diesem Hintergrund wirkt es derzeit eher nicht so, als wäre mit einer baldigen Neuauflage des Bargeld-Services bei einer anderen Tankstellen-Kette zu rechnen.

Kunden müssen sich neue Bezugswege für Bargeld suchen

Manche Kundinnen und Kunden dürften dem Bargeld-Service bei Shell künftig hinterhertrauern. Wer etwa Pendler ist und auf seinem Arbeitsweg regelmäßig an einer Shell-Tankstelle vorbeikommt (und dort ohnehin häufig tankt), konnte sich den Umweg zum nächstgelegenen Cash-Group-Geldautomaten sparen. Das fällt nun vorerst weg.

Eine mögliche Lösung: Eine einfache Option für flexiblen Bargeldbezug sind Debit- und Kreditkarten mit gebührenfreien Abhebungen – bei solchen Karten sind Abhebungen praktisch überall gebührenfrei; unabhängig davon, zu welcher Bank oder zu welchem Automatenverbund ein Geldautomat gehört: Lediglich das Logo des jeweiligen Kreditkartenanbieters (Visa oder Mastercard) muss der Geldautomaten tragen – und das ist bei fast allen Geldautomaten in Deutschland der Fall.