Drei Einkaufs-Versicherungen ab sofort inklusive

Consors Finanz Mastercard jetzt mit Versicherungspaket

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BNP Paribas hat die Consors Finanz Mastercard um drei Käuferschutz-Versicherungen erweitert. Besonders der "Best Preis Schutz" ist bemerkenswert.

Hände umgreifend schützend eine von einer anderen Hand gehaltene Consors Finanz Mastercard
Bild: BNP Paribas

Inklusiv-Versicherungen machen Kreditkarten attraktiver. Als Karteninhaberin oder Karteninhaber ist man automatisch versichert – ohne dass man einen separaten Versicherungsvertrag unterschreiben muss, und ohne zusätzliche Kosten.

BNP Paribas, die Bank, die die Consors Finanz Mastercard herausgibt, hat ihrer Kreditkarte nun ein neues Versicherungspaket spendiert: Es handelt sich um drei Käuferschutz-Versicherungen, die automatisch für alle Waren gelten, die man mit der Kreditkarte bezahlt hat.

BNP Paribas nennt das Versicherungspaket "Einkaufsschutzbrief Premium". Es umfasst folgende Versicherungen:

  • Einkaufsschutz: Sichert Einkäufe u.a. gegen Beschädigung, Zerstörung und Diebstahl ab. Im Schadensfall wird entweder die kaputte Ware durch ein neues Produkt ersetzt, oder es werden die Reparaturkosten übernommen, oder der Wert der Ware wird erstattet – alles jeweils bis zu höchstens 4.000,‑ € je Schadensfall.
  • Internet-Lieferschutz: Versicherung gegen Beschädigung oder Verlust von übers Internet bestellten Waren bei der Lieferung. Maximale Erstattungssumme pro Schadensfall: 1.000,‑ €.
  • "Best Preis Schutz": Erstattung des Differenzbetrags, wenn ein gekauftes Produkt innerhalb von 30 Tagen nach Kauf bei einem anderen Händler günstiger angeboten wird.

Für alle drei Versicherungen gilt: Produkte und Waren fallen nur dann unter den Versicherungsschutz, wenn sie mit der Consors Finanz Mastercard bezahlt wurden. Zudem sind alle drei Versicherungen auf je zwei Schadensfälle pro Jahr begrenzt.

Die Dauer der Versicherung ist pauschal für Kreditkarten-Inhaberinnen bzw. -Inhaber auf 5 Jahre begrenzt; der Schutzbrief läuft immer ein Jahr und verlängert sich danach vier Mal um je ein weiteres Jahr.

Genaue Versicherungsbedingungen

BNP Paribas verweist bezüglich des Einkaufsschutzbriefs Plus zwar auf die allgemeinen Versicherungsbedingungen, kommuniziert sie aber bisher noch nicht aktiv – mutmaßlich einfach deshalb, weil die Inklusiv-Versicherung noch ganz neu im Leistungsumfang der Kreditkarte ist. Die Anpassung der öffentliche Kommunikation ist wohl schlicht noch nicht abgeschlossen. Auch der Kundenservice war auf Nachfrage über das neue Produkt noch nicht im Bilde.

Da die Versicherung jedoch in Kooperation mit der BNP Paribas Cardif angeboten wird (einem Versicherer der BNP Paribas Gruppe), lassen sich anhand des Cardif-Produktportfolios Mutmaßungen über den genaueren Versicherungsumfang anstellen, denn der Einkaufsschutzbrief Plus scheint auf einem (etwas umfangreicheren) Cardif-Versicherungsprodukt für Kreditkarten zu basieren.

Auf Grundlage dieser Annahme und zusammen mit den bisher durch die BMP kommunizierten Details gehen wir von folgenden Annahmen über die Voraussetzungen und Bedingungen aus – natürlich unverbindlich und ohne Gewähr:

  • Der Einkaufsschutz scheint zu greifen, wenn der Schaden innerhalb von 60 Tagen nach Kauf auftritt. Versichert sind "bewegliche Waren für den persönlichen Gebrauch", die vom Karteninhaber in Deutschland gekauft wurden – Urlaubseinkäufe im Ausland würden damit nicht unter den Versicherungsschutz fallen.
  • Einen ähnlichen Geltungszeitraum (60 Tage ab Kauf) erwarten wir beim Internet-Lieferschutz. Hier versucht die Versicherung im Schadensfall offenbar zunächst in Abstimmung mit dem Kunden, die nicht (oder falsch) gelieferte Ware zu beschaffen oder umzutauschen. Erst wenn diese Bemühungen nach einer nicht näher spezifizierten Frist erfolglos waren, kann es zu einer Kaufpreis-Erstattung kommen. Versicherungsschutz gilt nur für Neuwaren von gewerblichen Verkäufern. Der Versand muss aus dem Europäischen Wirtschaftsraum, der Schweiz oder dem Vereinigten Königreich erfolgen. Der Versandweg muss zudem "nachvollziehbar" sein; das dürfte bedeuten: Nur Lieferungen, bei denen ein Tracking-Link für das Paket vorliegt, gelten als qualifiziert.
  • Der Best Preis Schutz greift offenbar bis zu 30 Tage nach Kauf. Auch hier ist der Versicherungsschutz beschränkt auf Neuware-Artikel "für den persönlichen Gebrauch" (also keine geschäftlichen Einkäufe). Die Ware muss in Deutschland angeboten worden sein – Bestellungen in einem nicht (primär) auf den deutschen Markt ausgelegten Online-Shop (in denen Produkte manchmal in der Tat günstiger erhältlich sein können als bei inländischen Händlern) entfallen hier also. BNP betont, dass das günstigere Produkt der gekauften Ware "in jeder Hinsicht gleichen" muss. Selbst kleinere Abweichungen (z.B. andere Farbe) dürften hier zu Ausschluss führen. Waren, die als Rückläufer günstiger angeboten werden (z.B. Amazon Warehouse-Deals) dürften ebenfalls nicht unter die Versicherung fallen, da sie mutmaßlich nicht als Neuware gewertet werden. Ein kurz nach dem Kauf erschienenes Sonderangebot für das exakt gleiche Produkt könnte hingegen unter den Versicherungsschutz fallen.

Sind die Versicherungen der Consors Finanz Mastercard sinnvoll?

Auf den ersten Blick wirkt der Versicherungsumfang des Einkaufsschutzbriefs Plus durchaus nützlich. Als Karteninhaberin bzw. -inhaber profitiert man vom Inklusiv-Versicherungspaket ohne Zusatzkosten. Zwar greift der Versicherungsschutz nicht bedingungslos und insbesondere nicht in jedem Schadensfall. Wie erwähnt ist er auf zwei Fälle pro Jahr pro Versicherung begrenzt. Für eine kostenlose Zusatzversicherung ist die Leistung aber dennoch bemerkenswert.

Der Einkaufsschutz dürfte sich allerdings in einigen Fällen mit üblichen Hausrat- bzw. Haftpflichtversicherungen decken, die viele Verbraucher ohnehin schon haben. In so einem Fall dürfte die (länger existierende) vorhandene Versicherung zuständig sein; der BNP-Einkaufsschutz greift dann erfahrungsgemäß bestenfalls für einen von der Hauptversicherung nicht erstatteten (weil zu gering versicherten) Differenzwert.

Auch beim Internet-Lieferschutz könnte es zu Versicherungs-Dopplung kommen. Seriöse Händler, die Waren per Spedition oder Paketdienst mit Tracking-Link versenden, versichern den Versand mitunter selbst und erstatten bei Lieferproblemen. Bei weniger vertrauenswürdigen Händlern (die allerdings gewerblich sein müssen!) könnte die Kreditkarten-Versicherung allerdings möglicherweise greifen.

Das wohl interessanteste Produkt aus dem Versicherungs-Trio dürfte für Viele der Best Preis Schutz sein: Eine solche Versicherung haben die meisten Verbraucher üblicherweise nicht, so dass diese Versicherung einen echten Mehrwert darstellt. Beinahe jeder dürfte den Ärger über ein überraschendes "Sonderangebot kurz nach einem Kauf" kennen. Der Best Preis Schutz kann hier im Fall der Fälle zur Beruhigung der Nerven beitragen.