Nach EZB-Leitzins-Senkung

DKB, Consorsbank, norisbank senken Dispo-Zinsen (andere Banken nicht)

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comdirect senkt Dispo-Zinsen ()

Nach der mittlerweile dritten Leitzins-Senkung im Jahr 2024 haben DKB, Consorsbank und norisbank ihre Dispo-Zinsen angepasst. Andere Banken machen weniger Anstalten, die Zinssenkung an Verbraucher weiterzugeben.

Mehrere große Euro-Scheine in Großaufnahme
Bild: John Vid / Unsplash

In der zweiten Oktoberhälfte senkte die Europäische Zentralbank erneut den Leitzins für die Eurozone. Nach vorangegangenen Senkungen im Juni und im September war dies bereits die dritte Senkung in 2024.

Der Einlagenzinssatz, maßgeblich für Zinssätze am Finanzmarkt, wurde bei jedem der drei Schritte um ein Viertelprozent (25 Basispunkte) verringert. Dadurch steht er nun bei 3,25% gegenüber 4,00% am Jahresanfang.

Was Leitzins-Senkungen für Verbraucher bedeuten

Wenn die EZB den Leitzins senkt, kann das für Verbraucher positiv oder negativ sein – je nach Situation:

  • Für Sparer sind Zinssenkungen eher schlecht: Denn auch Sparzinsen gehen durch Leitzins-Senkungen runter. So sinkt z.B. häufig die (z.B. Tagesgeld-Verzinsung. Auch wenn Sie ein Girokonten mit Guthabenzins) haben, müssen Sie möglicherweise mit einer Zinssenkung rechnen.
  • Für Kreditnehmer hingegen sind Zinssenkungen positiv: Leitzinssenkungen haben fallende Kreditzinsen zur Folge. Dabei ist es egal, um es um einen langfristigen Kredit geht oder nur um die Kreditkarte mit Teilrückzahlung oder um den Dispo-Kredit der Kontos. Tendenziell gehen Kreditzinsen runter.

Tatsächlich sind sinkende Kreditzinsen Sinn und Zweck von Leitzinssenkungen: Günstigere Kredite machen Investitionen attraktiver und beflügeln den Konsum – so soll die Wirtschaft angekurbelt werden.

DKB und die Consorsbank senken Dispo-Zinsen

Einige Banken habe die EZB-Zinssenkung bereits an Ihre Kunden weitergegeben:

  • Die DKB, eine der größte einheimische Direktbank Deutschlands, hat die Dispo-Zinsen auf ihrem DKB Girokonto von 9,9% auf 8,68% verringert (gilt für Nutzung des Kontos als "Aktivkonto", d.h. mit mindestens 700,‑ € monatlichem Geldeingang). Diese Senkung ist sogar überproportional im Verhältnis zur Leitzinssenkung der EZB.
  • Auch die Consorsbank hat die Dispo-Zinsen gesenkt. Hier geht es von 11,5% runter auf 10,9%.
  • Und auch die norisbank – eine Deutsche Bank-Tochter – hat den Dispokredit auf ihrem Girokonto gesenkt. Seit Herbst 2023 war er stabil bei 12,6%, nun hat die Bank ihn jüngst auf 12,0% reduziert.

Bei anderen Banken: Grillenzirpen...

Andere Banken hingegen haben ihren Dispo-Zinssatz bedauerlicherweise noch nicht angetastet. Eine Weitergabe der EZB-Zinssenkung an ihre Kunden ist bisher nicht geschehen.

Besonders enttäuschend: Auch die 1822direkt, immerhin eine Sparkassen-Tochter, hat den Dispo-Zins ihres Girokontos bisher unverändert gelassen – bei 11,48%.

Das ist insofern bemerkenswert, als dass sie auf der anderen Seite des Geldmarkts, nämlich bei den Guthabenzinsen, die Sie ihren Kunden zahlt, schon den ganzen Sommer fleißig am Senken ist. Der Neukunden-Aktionszins für neu transferierte Tagesgeldeinlagen sinkt bereits seit August regelmäßig. (Wir haben Ihnen diese Abwärtsentwicklung der Aktionszinsen übersichtlich zusammengestellt.)

Der 1822direkt-Dispokredit ist trotz Zinssenkungen stabil bei 11,48% – und das nun schon seit November 2023. Damals wurde er übrigens angehoben, da die EZB zuvor mehrfach den Leitzins erhöht hatte...

Update 01.11.2024: Die 1822direkt hat nun nachgezogen und ihren Dispo-Zins (sowie auch den Zinssatz für eine darüber hinaus gehende geduldete Überziehung) von 11,48% auf 11,16% angepasst.