Stiftung Warentest

Stand-Alone-Kreditkarten häufig besser als Kreditkarten mit Kontobindung

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"Stiftung Warentest" hat Kreditkarten mit und ohne Kontobindung verglichen. In Teilen stimmen wir den Ergebnissen zu – es gibt jedoch auch Ausnahmen.

Jemand blättert in einer gedruckten Ausgabe des Magazins "Stiftung Warentest"
Bild: Stiftung Warentest

In einer aktuellen Untersuchung hat sich Stiftung Warentest mit Kreditkarten beschäftigt – und insbesondere Kreditkarten mit Kontobindung mit sogenannten Stand-Alone-Kreditkarten verglichen.

Kreditkarten ohne Kontobindung schneiden dabei nach Einschätzung von Stiftung Warentest häufig besser ab als solche, die als Teil einer Kreditkarte-Girokonto-Kombination von der eigenen Hausbank angeboten und zum Girokonto "dazubestellt" werden können.

Warum schätzt Stiftung Warentest Kreditkarten mit Kontobindung als besser ein?

Zunächst einmal stellt Stiftung Warentest fest: Die Preisunterschiede zwischen Kreditkarten sind generell teilweise enorm – also unabhängig davon, ob eine Kreditkarte an ein bestimmtes Girokonto gebunden ist oder nicht.

In ihrer Untersuchung, in der verschiedene Nutzungsszenarien in Form typischer Nutzungsmodelle durchgerechnet wurden, kommt die Verbraucherorganisation auf Unterschiede zwischen null Euro und bis zu 137,‑ € pro Jahr – bei identischer Leistung.

Anschließend wurde genauer darauf geschaut, welche Art von Kreditkarten tendenziell eher günstiger sind – kontogebundene oder "unabhängige" Karten, die mit dem eigenen, bereits vorhandenen Girokonto als Abrechnungskonto verwendet werden können.

Das Ergebnis: In der Tendenz sind Stand-Alone-Karten (also Karten ohne Kontobindung) günstiger.

Als Fazit kommt Stiftung Warentest zu der Empfehlung: "Die Kreditkarte der Hausbank sollten Kundinnen und Kunden nur nehmen, wenn sie gratis oder günstig ist, also wenn sie nicht mehr als 30,‑ € pro Jahr kostet."

Sind Kreditkarte ohne dazugehöriges Girokonto tatsächlich besser?

Stiftung Warentest hat unserer Einschätzung nach nicht unrecht: Kreditkarten, die von der Bank ausgegeben werden, bei der man auch sein Girokonto führt, sind nicht immer die günstigste Variante.

Vor diesem Hintergrund ist es allerdings verwunderlich, warum ein Jahrespreis von bis zu 30,‑ € generell akzeptabel sein soll – diese Einschätzung kommt uns reichlich allgemein und undifferenziert vor. Wenn die zu diesem Preis erhältliche "Standard-Kreditkarte" der eigenen Hausbank keinerlei Sonderleistungen mitbringt, dann ist eine solche Jahresgebühr klar zu hoch. Und es gibt tatsächlich einige Kreditkarten, bei denen eine Jahresgebühr in dieser Größenordnung aufgerufen wird – obwohl keine besonderen Zusatzleistungen geboten werden.

An einem Beispiel, das zwei ähnlich teure Kreditkarten vergleicht, lässt sich das verdeutlichen. Beide hier verglichenen Kreditkarten sind kontogebunden, haben einen ähnlichen Preis, unterscheiden sich jedoch merklich:

  • Die Postbank Mastercard kostet 29,‑ € pro Jahr. Sie bewegt sich also genau in dem Rahmen, den Stiftung Warentest als allgemein akzeptable Obergrenze bewertet. Trotz dieses Preises müssen Kunden jedoch zahlreiche Gebühren beachten: Für einen Einsatz in Fremdwährung werden gleich mehrere Gebühren fällig, und wer mit der Karte Geld abheben will, wird – egal ob im Inland oder im Ausland – mit mindestens 5,‑ € zur Kasse gebeten (Fremdwährungsgebühren im Euro-Ausland sind dabei noch gar nicht eingerechnet).
  • Im Gegensatz dazu: Die DKB Visa Kreditkarte kostet jährlich 29,88 € – also fast dasselbe wie die Postbank-Karte. Im täglichen Einsatz werden für sie jedoch praktisch keine Gebühren fällig. Das Bezahlen mit der Karte und Bargeld-Abhebungen am Geldautomaten sind sowohl in Deutschland als auch weltweit gebührenfrei. Gesonderte Fremdwährungsgebühren werden nicht berechnet.

Dieses Beispiel zeigt: Ob eine kontogebundene Kreditkarte empfehlenswert ist oder nicht, hängt nicht allein von der Jahresgebühr ab. Es sind die Details, die den Unterscheid ausmachen.

Bei Kreditkarten123.de finden Sie für jede getestete Karte eine genaue Aufschlüsselung, ob und welche Gebühren anfallen (und wenn ja: wie hoch)´, sowie für wen die jeweilige Karte besonders geeignet ist – oder eben auch nicht.

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