American Express Centurion Card

🎓Kurzdefinition:Schwarze Kreditkarte von American Express; exklusivste Kreditkarte der Welt

Die American Express Centurion Card gilt als die exklusivste Kreditkarte der Welt. Sie ist schwarz, besteht aus eloxiertem Titan, ist nur auf Einladung erhältlich und hat kein Kreditkartenlimit.

Da das Design der Karte schwarz ist, wird sie häufig auch einfach als "Black Card" bezeichnet. In Deutschland ist auch der umgangssprachliche Ausdruck "Schwarze Mamba" bekannt.

Geschichte der Centurion Card

In ihrer heutigen Form gibt es die Amex Centurion seit 1999. Ihre Entstehungsgeschichte (und die Geschichte ihres Mythos) reicht jedoch weiter zurück:

In den 80er Jahren unterhielt American Express ein mehrjähriges Testprogramm für eine neue, sehr exklusive Kreditkartenvariante. Nur eine kleine Anzahl ausgewählter wohlhabender Kunden nahm an dem Test (auf Einladung) teil. Das Design der Testkarten war schwarz.

Die Testkarte bot zahlreiche exklusive Besonderheiten, wie etwa umfassenden Flughafen-Lounge-Zugang, zahlreiche exklusive Inklusiv-Mitgliedschaften, ein sehr umfassendes Versicherungspaket und einen rund um die Uhr erreichbaren Assistenz-Service mit einem persönlichen Ansprechpartner.

Aus dem Test ging schlussendlich die Platin-Karte von American Express hervor; die Testphase mit der schwarzen Karte wurde beendet.

Obwohl der Test nicht öffentlich bekannt war (oder vielleicht auch gerade deshalb), hatte sich zwischenzeitlich ein gewisser Mythos um eine mysteriöse schwarze Kreditkarte gebildet, die angeblich nur einer kleinen, exklusiven Kundengruppe zur Verfügung stehen sollte.

Auch wenn American Express den Test längst eingestellt hatte, rankten sich auch über ein Jahrzehnt später noch immer Gerüchte um die Existenz einer hochexklusiven schwarzen Amex.

Es war wohl dieser (unabsichtlich?) geschaffene Mythos, der American Express zu dem Entschluss führte, tatsächlich eine schwarze Kreditkarte anzubieten, die hinsichtlich ihrer Exklusivität noch oberhalb der Amex-Platin-Karte stehen sollte.

Und so wurde eine solche Karte 1999 unter der Bezeichnung "Centurion Card" eingeführt – das ikonisch gewordene schwarze Design der früheren Testphase wurde beibehalten.

Wie jede American Express Kreditkarte ist auch die Amex Centurion eine Chargekarte.

Wie bekommt man eine Amex Centurion Card?

Die Centurion Card ist ausschließlich auf Einladung erhältlich. Man kann sie also nicht selbst bestellen oder beantragen.

Vielmehr muss man zunächst Inhaberin oder Inhaber einer American Express Platin-Karte sein. Erfüllt man bestimmte Bedingungen, kann man von American Express eine Einladung für eine Centurion Card erhalten.

Obwohl die Centurion Card nicht aktiv bestellt werden kann, ist es seit geraumer Zeit möglich, bei American Express um "Berücksichtigung" zu bitten. Allerdings spricht das Unternehmen zuletzt offenbar eher weniger Einladungen aus als in den Jahren zuvor (mehr dazu in untenstehender FAQ-Liste).

Welche speziellen Leistungen bietet die Centurion Card?

Eine Liste mit den genauen Vorteilen und Sonderleistungen der Centurion Card ist nicht öffentlich. Bekannt ist aber, dass die Karte – grob vereinfacht – alle Leistungen der Amex Platinum Card enthält, diese allerdings in einer teilweise noch deutlich exklusiveren Ausführung. Während beispielsweise bei der Amex Platinum weltweiter kostenfreier Flughafen-Lounge-Zugang mittels des "Priority Pass"-Programms inbegriffen ist, können Inhaber der Centurion Card dabei jeweils zwei Gäste mitbringen, die dann ebenfalls kostenfreien Zugang erhalten.

Überhaupt spielt das Thema Reisen und Flughäfen bei den Leistungen der Centurion Card eine große Rolle: So ist an den meisten internationalen Flughäfen die kostenfreie Nutzung eines "Off-Terminal"-Zugangs zum Flugzeug möglich: Check-In und Sicherheitskontrolle werden (ggf. mit Gästen) in einem separaten Bereich des Flughafens quasi "privat" durchgeführt, anschließend wird man per Limousine zum Flugzeug gefahren.

Zudem heißt es, dass der Assistenz-Service der Centurion Card außergewöhnlich sein soll. Ein persönlicher Ansprechpartner ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar und kümmert sich um die individuellen Wünsche der Karteninhaberin bzw. des Karteninhabers. Ob es um die Reservierung eines Tischs in einem normalerweise auf Monate ausgebuchten Restaurant geht, um die individuelle Buchung und kleinteilige Organisation einer Reise, um die Organisation der schnellsten und bestmöglichen medizinischen Versorgung an praktisch jedem Ort der Welt, oder schlicht um eine Liste mit Vorschlägen, Empfehlungen und Buchungen von Aktivitäten an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Stadt – der "Centurion Concierge"-Service gilt als exzellent.

Woher kommt der Name "Centurion Card"?

"Centurion" bezieht sich auf die Wappenfigur von American Express: Ein römischer Zenturio (Kommandant einer Hundertschaft). Die klassizistische Strichzeichnung der Figur ist das Emblem des Unternehmens seit 1951 – wenige Jahre bevor Amex ins Kreditkartengeschäft einstieg.

Bis heute ist das Abbild des Zenturios, der mit zuversichtlichem Blick in die Ferne schaut, auf jeder Amex-Karte abgebildet. Die Entscheidung von American Express, seine exklusivste Kreditkarte nach dieser ikonischen Figur zu benennen, wirkt passend und angemessen.

Häufige Fragen zur Centurion Card

Was ist die American Express Centurion Card ("Black Card")?

Die American Express Centurion Card (auch "Black Card" genannt) ist die exklusivste Kreditkarte von American Express, und wohl überhaupt die exklusivste Kreditkarte der Welt. Sie ist nur auf Einladung erhältlich – für Kunden mit beträchtlichen jährlichen Kreditkartenumsätzen.

Wie viele Personen haben eine Centurion Card?

Die genaue Zahl von Inhaberinnen und Inhabern einer Amex Centurion Card ist nicht bekannt – American Express kommuniziert diese Information nicht öffentlich. Es wird angenommen, dass es in den USA ungefähr 20.000 Personen gibt, die eine Amex Centurion haben; darüber hinaus noch einmal ca. 80.000 Personen weltweit.

Was sind die Voraussetzungen für eine Amex Centurion?

Die genauen Voraussetzungen für eine Einladung sind nicht bekannt. Ein wichtiges Kriterium ist sicherlich die Umsatzhöhe; derzeitige Vermutungen und Erfahrungsberichte bewegen sich in einem Bereich von mindestens 500.000,- bis 1 Mio. USD Jahresumsatz; es gibt jedoch offenbar auch zahlreiche Amex-Kunden, die sich in diesem Bereich bewegen, dennoch aber keine Einladung erhalten.

Sicher scheint, dass die Grenze für eine Einladung in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. Als die Karte relativ neu war, galt ein Jahresumsatz von 250.000,- $ als erforderliche Grenze, ab der man eine Einladung in den Kreis der Centurion-Inhaber erhalten konnte. Auch scheinen die Voraussetzungen sich von Land zu Land zu unterscheiden. Der oben genannte Mindestumsatz (mindestens 500.000,- $, besser 1 Mio.) bezieht sich auf die USA. In anderen Ländern, auch in europäischen, scheint ein niedrigerer Jahresumsatz im unteren 6-stelligen Bereich "ausreichend" zu sein. All diese Zahlen sind jedoch rein spekulativ und fußen auf vereinzelten Erfahrungsberichten von Centurion-Inhabern, die die Höhe ihrer Vorjahres-Umsätze bekannt gemacht haben, um Interessierten einen ungefähren Richtwert zu geben.

Bemerkenswert ist, dass Amex nicht allein auf die Höhe der Kartenumsätze zu achten scheint, sondern vor allem auch darauf, dass ein gewisser Mindest-Anteil dieser Ausgaben erkennbare (private) Luxus-Ausgaben sind – also z.B. exklusive Urlaube, Unterkünfte, teure Restaurants, Designer-Kleidung und sonstige Luxusartikel. Amex scheint anhand dieser Daten auf den Lebensstil potenzieller Centurion-Kandidaten zu schließen.

Es wird angenommen, dass dahinter folgende Überlegung steckt: Für American Express sind die Inhaber einer Centurion Card nicht bloß "zahlende Kunden", sondern vor allem: Markenbotschafter. Kunden mit einem extravaganten Lebensstil, die ihre Schwarze Amex im richtigen (d.h. finanzstarken) sozialen Umfeld zücken, sind für das Unternehmen wertvoller als Personen, die einfach die Geschäftsausgaben ihres mittelständischen Betriebs über die Karte laufen lassen.

Beobachter haben in den letzten Jahren festgestellt, dass es eher wieder schwieriger zu werden scheint, eine Einladung zu erhalten. Es wird angenommen, dass American Express verhindern will, dass ihre exklusivste Premium-Kreditkarte die Aura des Besonderen verliert, wenn sie zu häufig "in der freien Wildbahn" auftaucht. Amex ist sich der besonderen "Legende" um die Centurion Card und ihrer speziellen Wirkung offensichtlich bewusst – und scheint derzeit zu versuchen, ihren Mythos durch künstliche Verknappung zu verstärken.

Welche Jahresgebühren hat die American Express Centurion Card?

Auch wenn die Amex Centurion nur auf Einladung erhältlich ist, heißt das nicht, dass sie gebührenfrei wäre. Aktuell liegt die Jahresgebühr bei 5.000,- US-Dollar (bzw. 5.000,- € für Inhaber in der Euro-Zone). Hinzu kommt eine einmalige Initialisierungs-Gebühr in Höhe von 10.000,- $ (bzw. €).

Wir haben übrigens einen Blick in den offiziellen Kreditkartenvertrag der American Express Centurion werfen können: Kurioserweise ist für verspäteten Ausgleich der Kreditkartenabrechnung (bzw. für die Nichteinlösung einer Lastschrift) eine Gebühr in Höhe von 39,- US-Dollar vorgesehen.

Aus welchem Material ist die Amex Centurion?

Die schwarze Amex Centurion ist "traditionell" aus eloxiertem Titan (mit Edelstahl-Akzenten), in das der Name des Inhabers und die Kartennummer per Laser eingraviert sind. Lange Zeit wirkte sie daher haptisch wie eine Metall-Karte. In ihrer aktuellsten Ausführung ist das Titan jedoch mit einer Plastik-Schicht überzogen. American Express gibt an, dass dies erforderlich geworden sei, um kontaktlose Zahlungen reibungslos zu ermöglichen.

Was bedeutet es, dass die Centurion Card "kein Limit" hat?

Normale Kreditkarten haben ein bestimmtes Limit, bis zu dem innerhalb eines Abrechnungszeitraums Ausgaben auf die Karte gebucht werden können. Die Amex Centurion hat kein solches Limit. Mit der Karte kann somit jede denkbare Ausgabe bezahlt werden – rein theoretisch also auch z.B. ein Privatjet oder eine Luxusyacht.

Die höchste (bekannte) Transaktion, die jemals mit einer Centurion durchgeführt wurde, war ein ersteigertes Kunstwerk im Wert von über 170 Mio. US-Dollar. Da die Amex Centurion – wie jede American-Express-Karte – am Membership-Rewards-Programm teilnimmt, sammelte der Käufer mit dieser Transaktion entsprechend über 170 Mio. Membership Rewards-Punkte. Das entspricht – ja nach Einlösungsweg – Prämienpunkten im Gegenwert von ca. 1-2 Mio. US-Dollar.