Kreditkarten-Wiki E

Alle wichtigen Kreditkarten-Begriffe, die mit „E“ beginnen:

EMVCo

Standardorganisation für bargeldlose Zahlungen
EMVCo ist eine Organisation, die technische Standards im Bereich der bargeldlosen Zahlungen festlegt und weiterentwickelt. EMVCo wurde 1999 von Visa und Mastercard gegründet. Ein weiteres Gründungsmitglied war Europay International, aus dem später Mastercard Europe wurde, mittlerweile jedoch vollständig in Mastercard aufgegangen ist. Die Abkürzung "EMV" stand für "Europay, Mastercard und Visa". Schon in den Jahren vor der offiziellen Gründung hatten Visa und Mastercard in den 1990ern zusammengearbeitet, um gemeinsam den EMV-Standard zu definieren, mit dem Kartenzahlungen mittels eines kleinen Chips auf der Kreditkarte möglich wurden. Dieser neue, modernere Standard löste den vorher üblichen Standard des Magnetstreifens auf Kreditkarten ab. Mittlerweile sind auch American Express, JCB, Discover und UnionPay Mitglieder von EMVCo, also alle großen globalen Kreditkartenanbieter. Neben der Definition technischer Standards nimmt EMVCo im weitesten Sinne auch die Rolle eines globalen Branchenverbands der Kreditkartenwirtschaft ein. Welche Zahlungsstandards hat EMVCo definiert? Neben dem oben bereits erwähnten EMV-Standard (und dessen ständiger Weiterentwicklung) beschäftigt sich EMVCo mit der Entwicklung neuer Standards zur Erhöhung der Sicherheit von Kartenzahlungen, insbesondere unter Berücksichtigung neuer Technologien. EMVCo ist verantwortlich für die Definition des Standards für kontaktlose und mobile Zahlungen. Bekannt ist etwa der "3-D Secure" Sicherheitsstandard, der definiert wurde, um die Sicherheit bei Online-Einkäufen zu erhöhen. Durch einen standardisierten Freigabe-Mechanismus für Zahlungsvorgänge wird dabei der betrügerische Einsatz unrechtmäßig erbeuteter Kreditkartendaten erschwert. EMVCo und Tokenisierung Seit 2014 beschäftigt sich EMVCo verstärkt mit der sogenannten "Tokenisierung" von Zahlungen. Damit ist gemeint, dass Zahlungsvorgänge mittels sogenannter "Tokens" vorgenommen werden. Tokens sind kleine Datensätze, die für jede einzelne Zahlung generiert werden, und die es ermöglichen, Zahlungen vorzunehmen, ohne dass dafür zwischen Endkunde und Händler sensible Daten (insbesondere die Kreditkartennummer) ausgetauscht werden müssen. Tokenisierung bei Zahlungen soll dadurch die Sicherheit von Kartenzahlungen erhöhen. Eine aktuelle bekannte Anwendung, bei der Tokens eingesetzt werden, ist der von EMVCo definierte Standard Click to Pay, mit dem Online-Zahlungen sicherer werden, indem auf die Übermittlung und die Speicherung von Kreditkartendaten verzichtet werden kann.

Euro-Raum

siehe Eurozone

Euro-Währungsgebiet

siehe Eurozone

Euro-Zone

siehe Eurozone

Europäische Zentralbank

Supranationale Zentralbank, zuständig für den Euro bzw. die Staaten der Euro-Zone
Die Europäische Zentralbank (Abkürzung: EZB) ist die für den Euro zuständige Zentralbank, somit die übergeordnete Zentralbank aller Staaten des Europäischen Währungsgebiets ("Eurozone"). Als EU-Organ und übergeordnete Zentralbank ersetzt sie nicht die jeweiligen nationalen Zentralbanken (z.B. die Deutsche Zentralbank), sondern bildet mit ihnen zusammen das sogenannte Europäische System der Zentralbanken. Die Absicht, eine gemeinsame Zentralbank zu schaffen, die für die damals geplante Gemeinschaftswährung Euro zuständig sein sollte, wurde bereits 1992 im Maastricht-Vertrag vereinbart. Unterzeichnet wurde er von den Mitgliedern des Europäischen Rats, also allen EU-Regierungschefs. Tatsächlich gegründet wurde die EZB 1998, also im Jahr vor der Einführung des Euro als Buchwährung und gut drei Jahre vor der Bargeldumstellung am 01. Januar 2022. Damals wurde in zunächst 12 EU-Ländern von den nationalen Währungen zu Euro-Münzen und -Geldnoten gewechselt. Aufgabe der Europäischen Zentralbank Die Aufgaben und Ziele der EZB wurden ursprünglich im o.g. Maastricht-Vertrag definiert. Im AEUV-Vertrag ("Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union", auch "Lissabon-Vertrag" genannt) wurden sie geschärft und etwas erweitert – auch vor dem Hintergrund der Finanz- und Staatsschuldenkrise 2007-2009. Die EZB wurde hier mit weitreichenderen Mandaten und Methoden zur Krisenintervention (aber auch -prävention) ausgestattet, u.a. mit verschiedenen Anleihekaufprogrammen. Wie jede Zentralbank hat auch die EZB die Kern-Aufgabe, für Preisstabilität zu sorgen. Zudem soll sie eine möglichst ausgeglichene konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone fördern. Die beiden wichtigsten Mittel, die ihr hierfür zur Verfügung stehen, sind: Leitzins-Festlegung: Die EZB kann die Höhe des Leitzins frei bestimmen, also den Zinssatz, zu dem sich Banken Geld von der EZB bzw. von ihren nationalen Zentralbanken leihen können. Dieser Zinssatz hat in der Folge Einfluss auf das allgemeine Zinsniveau für Kredite in der Eurozone. Daher soll die Entscheidungsbefugnis über den Leitzins der EZB (indirekten) Einfluss auf die Inflationsrate und die generelle konjunkturelle Entwicklung geben. Anleihekäufe: Generell – insbesondere aber auch in Krisenzeiten – kann die EZB Staats- (und Firmen-)Anleihen aufkaufen (auch in großem Umfang). Dieses Mandat dient der Unterstützung von Ländern "in Schieflage", da es zur Liquiditätssicherung dieser Länder beiträgt. Zudem sollen dadurch Marktspekulationen gegen diese Länder unterbunden werden können, was wiederum der allgemeinen Marktstabilität dienen soll. EZB-Präsidentschaft Die Präsidentin bzw. der Präsident der Europäischen Zentralbank spielt eine zentrale Rolle, indem sie oder er die EZB (in exponierter Position) in der Öffentlichkeit vertritt. Der Europäische Rat wählt die Präsidentin bzw. den Präsidenten für jeweils acht Jahre. Eine erneute Kandidatur oder Verlängerung der Amtszeit ist nicht möglich. Aktuelle Präsidentin der EZB ist seit 2019 die Französin Christine Lagarde.

Eurozone

Alle Länder, deren offizielles Zahlungsmittel der Euro (€) ist
Als Eurozone (oft auch "Euro-Raum" genannt) gelten die 20 Länder, in denen der Euro als offizielles Zahlungsmittel dient. Welche Länder gehören der Eurozone an? Diese 20 Länder haben den Euro als Zahlungsmittel: Belgien Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowakei Slowenien Spanien Zypern Zusammen ergeben diese Länder somit die Eurozone. Welche Länder gehören zwar zur EU, verwenden aber trotzdem keinen Euro? Folgende 7 Länder sind EU-Mitglieder, haben aber aus verschiedenen Gründen den Euro (noch) nicht als Währung eingeführt: Bulgarien Dänemark Polen Rumänien Schweden Tschechien Ungarn Diese Länder gehören damit zwar zur EU, aber nicht zur Eurozone.

EZB

siehe Europäische Zentralbank