Fremdwährungsgebühr

🎓Kurzdefinition:Aufschlag auf den Wechselkurs beim Einsatz einer Kreditkarte in Fremdwährung

Wenn Sie eine Kreditkarte in einem Land einsetzen, in dem eine Fremdwährung gilt (also eine andere Währung als die des Landes, in dem Sie die Kreditkarte beantragt haben), dann wird manchmal eine Fremdwährungsgebühr fällig.

Nicht bei allen Kreditkarten wird eine Fremdwährungsgebühr berechnet; es ist die Entscheidung der Bank, die Ihre Kreditkarte herausgibt, ob eine solche Gebühr erhoben wird oder nicht – und falls ja: wie hoch sie ist.

Der Hintergrund der ganzen Angelegenheit ist die Tatsache, dass Sie Zahlungen im Ausland natürlich in der jeweils vor Ort gültigen Währung vornehmen müssen. Wenn Sie beispielsweise in die USA reisen und dort in einem Restaurant bezahlen, dann möchte das Restaurant natürlich in US-Dollar bezahlt werden – und nicht in Euro. Da Ihr Bankkonto aber in Euro geführt wird, muss der Rechnungsbetrag, die Sie mit Ihrer Kreditkarte begleichen wollen, umgerechnet werden.

An dieser Stelle kommt das Zahlungsnetzwerk Ihres Kreditkartenanbieters in Spiel (also am häufigsten: Visa oder Mastercard). Das Netzwerk nimmt die Umrechnung der Fremdwährung in Ihre "Heimatwährung" vor – und schreibt dem Händler (in unserem Beispiel dem Restaurant) den Zahlungsbetrag in dessen Fremdwährung gut, während Ihr Konto mit dem umgerechneten Euro-Betrag belastet wird.

Wie die Fremdwährungsumrechnung funktioniert

Bei in Europa herausgegebenen Kreditkarten gibt es üblicherweise zwei verschiedene Wege, über die der Wechselkurs bestimmt wird – abhängig davon, ob Sie die Karte im Europäischen Wirtschaftsraum einsetzen (nur halt in einem Land mit Fremdwährung; beispielsweise Dänemark / Dänische Kronen) oder außerhalb des EWR:

  • Bei Zahlungen im europäischen Wirtschaftsraum wird für Währungsumrechnungen der tagesaktuelle Referenzwechselkurs der Europäische Zentralbank zugrunde gelegt. Die EZB gibt nämlich jeden Tag für jedes Währungspaar (z.B.: EUR/USD) den offiziellen aktuellen Wechselkurs heraus. Auf der Website der EZB können Sie den jeweils offiziellen Kurs auch jederzeit selbst nachschlagen.
  • Bei Zahlungen außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums (also "im Rest der Welt") wird die Abrechnung hingegen zum von Ihrem Kreditkartenanbieter (Visa oder Mastercard) festgelegten Kurs vorgenommen. Die aktuellen Visa-Kurse sind jederzeit im Visa-Währungsrechner bzw. im Mastercard-Währungsrechner einsehbar. (Beachten Sie, dass beim Visa-Rechner eine angenommene Fremdwährungsgebühr in Höhe von 2% voreingestellt ist ("bank fee") – falls Ihre Bank bei Ihrer Visa jedoch keine Fremdwährungsgebühr berechnet, müssen Sie diesen Wert auf Null stellen, um eine korrekte Umrechnung zu bekommen.)
  • (Auch American Express hat einen Amex-Währungsrechner – der Link ist allerdings nur für Amex-Kunden zugänglich; Sie müssen sich mit Ihren Amex-Zugangsdaten anmelden, um den Rechner verwenden zu können.)

Fremdwährungsgebühr als Aufschlag auf den Wechselkurs

Bei einigen Kreditkarten wird der tagesaktuelle Kurs nicht 1:1 übernommen, sondern es wird ein prozentualer Aufschlag addiert, den Ihre Bank als Gebühr einbehält. Für Sie als Kreditkarteninhaberin oder -inhaber wird die Bezahlung in Fremdwährung dadurch etwas teurer.

Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht die Auswirkung einer Fremdwährungsgebühr:

  • Angenommen, Sie bezahlen eine Rechnung in Höhe von genau 100,‑ US-Dollar mit Ihrer Kreditkarte.
  • Nehmen wir zudem an, 1 Euro stünde aktuell bei 1,12 US-Dollar.
  • Bei einer Kreditkarte ohne Fremdwährungsgebühr würde auf Ihrem Kreditkartensaldo eine Belastung in Höhe von 89,29 € eingehen (100,‑ $ / 1,12).
  • Berechnet Ihre Bank hingegen eine Fremdwährungsgebühr in Höhe von 2%, so werden diese 2% auf den Referenzwechselkurs (zur Erinnerung: 1 Euro = 1,12 US-Dollar) gerechnet – prozentual.
  • Nach Anwendung der Fremdwährungsgebühr entspricht der Umrechnungskurs also noch 1 Euro = 1,0976 US-Dollar. (1,12 $ * 0,98)
  • Die bezahlten 100,‑ US-Dollar werden nun mittels dieses modifizierten Kurses umgerechnet – und entsprechen daher einer Belastung Ihres Kreditkartensaldos in Höhe von 91,11 €. Aufgrund der Fremdwährungsgebühr werden also knapp 2,‑ € mehr abgerechnet als mit dem "reinen" Referenzkurs.