Kreditkarten-Wiki V

Alle wichtigen Kreditkarten-Begriffe, die mit „V“ beginnen:

Verfügungsrahmen

Betrag, auf den Sie per Kreditkarte (zu einem bestimmten Zeitpunkt) Zugriff haben
In Bezug auf eine Kreditkarte kann der Begriff Verfügungsrahmen – je nachdem, wie er eingesetzt wird – leicht unterschiedliche Bedeutungen haben: Maximaler Verfügungsrahmen Manchmal wird er der Begriff im Sinne eines "maximalen Verfügungsrahmens" eingesetzt. Dann ist damit dasselbe gemeint wie mit Kreditkartenlimit: Die maximale Gesamtsumme, bis zu der eine Kreditkarte innerhalb des Abrechnungszeitraums für Transaktionen (also z.B. Einkäufe oder Bargeldabhebungen) eingesetzt werden kann. Verbliebender Verfügungsrahmen Häufiger wird "Verfügungsrahmen" jedoch im Sinne von "derzeitiger Verfügungsrahmen" oder "verbliebender Verfügungsrahmen" verwendet. Gemeint ist dann der Betrag, der sich ergibt, wenn man vom Kreditkartenlimit diejenigen Buchungen abzieht, die im derzeitigen Abrechnungszeitraum durch Karteneinsätze (Transaktionen) vorgenommen wurden – also der "verbliebene Rest" des Limits nach Abzug der bisherigen Karteneinsätze. Beispiel: Ihr Kreditkartenlimit beträgt 1.000,- €. Sie bezahlen mit der Karte einen Einkauf in Höhe von 200,- €. Ihr verbliebener Verfügungsrahmen beträgt nun noch 800,- €. (Der Begriff "derzeitiger Verfügungsrahmen" ist insofern eng verbunden mit dem Begriff Kreditkartensaldo. Im genannten Beispiel würde Ihr Kreditkartensaldo nach dem Einkauf -200,- € betragen (er würde also als negative Zahl ausgedrückt). Erhöhung des Verfügungsrahmens Hinsichtlich der Erhöhung Ihres Verfügungsrahmens kommt es auch wieder darauf an, welche Bedeutung gemeint ist: Um Ihren Verfügungsrahmen (im Sinne von: maximaler Verfügungsrahmen) zu erhöhen, lesen Sie bitte unsere Empfehlungen im Wiki-Eintrag Kreditkartenlimit. Die Erhöhung des derzeitigen bzw. verbliebenen Verfügungsrahmens ist ein anderes Thema: Bei einigen Kreditkarten ist es möglich, durch eine manuelle Überweisung auf die Kreditkarte den Verfügungsrahmen (wieder) zu erhöhen. Dieser Vorgang wird "Top-Up" genannt.

Virtuelle Kreditkarte

"Digitale" Kreditkarte, mit der Sie online einkaufen können
Eine virtuelle Kreditkarte ist das Gegenstück zu einer sogenannten physischen Kreditkarte. Wie der Name schon sagt, ist eine virtuelle Kreditkarte rein virtuell, d.h. sie halten keine Plastikkarte in Ihrer Hand, sondern haben nur die Kreditkarten-Daten vorliegen. Eine virtuelle Kreditkarte besteht also nur aus ein paar Informationen, die Sie kennen. Diese Informationen sind: Der Name des Karteninhabers (also normalerweise Ihr eigener Name) Die Kreditkartennummer Das Ablaufdatum der Kreditkarte Die Kartenprüfnummer Mit diesen Kartendaten allein können Sie "in der echten Welt" nicht viel anfangen (mehr dazu weiter unten). Sie können damit aber online einkaufen. In Online-Shops können Sie die Daten eingeben und so Ihren Einkauf bezahlen. Virtuelle Kreditkarten funktionieren dabei genau wie "echte" Kreditkarten, d.h. mit ihnen ist ein Kartenkonto verbunden, das beim Einkauf belastet wird. Wie normale Kreditkarten kann eine virtuelle Kreditkarte eine Prepaid-Kreditkarte, eine Debit-Kreditkarte, eine Chargecard oder eine sog. "revolving" Credit Card sein. In den letzten beiden Fällen erhalten Sie wie bei einer normalen Kreditkarte eine monatliche Kreditkartenabrechnung. Was ist der Sinn einer virtuellen Kreditkarte? Virtuelle Kreditkarte gibt es aus zwei Gründen: Reine Online-Nutzung: Wer seine Kreditkarte ohnehin nicht in Geschäften einsetzen möchte, sondern nur online, der ist auf eine physische Karte nicht angewiesen. Für Online-Einkäufe ist es egal, ob man vor dem Rechner oder vor dem Smartphone eine echte Plastikkarte in der Hand hält oder nur die Kartendaten gespeichert oder aufgeschrieben hat, mit denen man Bezahlt. Vorab-Karte bei Kreditkarten-Beantragung: Wenn Sie eine neue (echte, also physische) Kreditkarte beantragen, stellen Ihnen manche Kreditkartenherausgeber in dem Moment, in dem Ihr Kreditkartenantrag genehmigt wurde, vorab virtuelle Kreditkartendaten zur Verfügung (z.B. per E-Mail oder im Online-Banking oder in der Kreditkarten-App). Mit den Kartendaten können Sie sofort online einkaufen, während sich Ihre echte, physische Kreditkarte noch auf dem Postweg befindet. Das ist bequem und ein angenehmer Service, der die Wartezeit auf die frisch bestellte Kreditkarte auf nützliche Weise verkürzt. Kann man mit einer virtuellen Kreditkarte in Geschäften bezahlen? Wie oben bereits erwähnt: Allein mit den Kartendaten (Nummer, Ablaufdatum, etc.) normalerweise nicht. Sie können allerdings die virtuelle Kreditkarte mit ApplePay oder mit GooglePay verbinden. So können Sie dann einfach überall dort, wo kontaktloses Bezahlen möglich ist, ihre virtuelle Kreditkarte (mittels Smartphone) einsetzen. Virtuelle Kreditkarten in Hotels Wenn Sie mit einer virtuellen Kreditkarte einen Aufenthalt in einem Hotel buchen (oder reservieren) wollen, gibt es ein kleines Detail, das Sie bedenken sollten: Hotels verlangen beim Check-In vor Ort meistens die Hinterlegung einer Kreditkarte (bzw. von Kreditkartendaten) als Sicherheit – auch wenn Sie den Hotelaufenthalt vorher online bereits per Kreditkarte reserviert haben. Je nach Hotel kann es vorkommen, dass die oder der Mitarbeitende an der Rezeption dabei auf eine physische Kreditkarte besteht. Das mag seltsam klingen, denn rein technisch sollte es ja eigentlich keinen Unterschied machen: Kreditkarte ist Kreditkarte, ob nun virtuell oder physisch. Dennoch werden viele Hotels virtuelle Kreditkarten ablehnen – sie wollen eine richtige Karte zum Anfassen sehen, auf der die Kartendaten aufgedruckt oder eingestanzt sind, die sie dann in ihr Reservierungsprogramm übertragen können. (Das ist übrigens auch der Grund, warum ApplePay oder GooglePay hierfür nicht funktionieren – bei diesen Bezahlmethoden bekommt der Händler, also in diesem Fall das Hotel, Ihre Kreditkartennummer gar nicht "zu Gesicht".) Um also Probleme (und nervige Diskussionen) zu vermeiden, sollten Sie darauf achten: Wenn Sie einen Hotelaufenthalt online mit einer virtuellen Kreditkarte reservieren, sollten Sie sicher sein, dass Sie bis zum tatsächlichen Aufenthalt vor Ort auch eine physische Kreditkarte als Sicherheit zur Hand haben – oder Sie informieren sich vorab direkt beim Hotel, ob es tatsächlich nötig ist, eine Plastikkarte dabei zu haben, oder ob virtuelle Kreditkartendaten ausreichen.

Visa

Weltweit (und auch in Deutschland) größter Kreditkartenanbieter
Visa ist – ziemlich dicht gefolgt von Mastercard – der weltweit größte Kreditkartenanbieter. Auch in Deutschland hat Visa den größten Marktanteil. Hierzulande ist der Abstand zu Mastercard allerdings sogar noch geringer als weltweit. Der große Vorteil von Visa (also: von Visa-Kreditkarten) ist die Akzeptanz: Mit einer Visa-Karte kann man praktisch überall bezahlen. Nach eigenen Angaben hat Visa in Deutschland mittlerweile knapp 1,3 Mio. Akzeptanzstellen – und wird damit sogar an mehr Orten akzeptiert als die klassische girocard (ehemals "EC-Karte"). International können Visa-Karten an über 130 Mio. Akzeptanzstellen eingesetzt werden. Die Geschichte von Visa Der Vorgänger der heutigen Visa-Karte hieß BankAmericard und wurde in den USA erstmals 1958 herausgegeben. 1976 wurde die Marke in Visa umbenannt. Auf den europäischen Markt kam Visa vergleichsweise spät. Zwar begann Bank of America bereits in den frühen 80ern den alleinigen Vertrieb mit einer Tochterfirma Visa Europe. Der Erfolg war jedoch zunächst überschaubar. Visa Europe wurde daher in eine Art unabhängigen Verband überführt, dessen Mitglieder zahlreiche europäische Banken waren. Dank einer unbegrenzten Lizenz konnte der Verband Visa-Karten herausgeben. 2007 war Visa Europe komplett unabhängig. 2016 kaufte Visa die ehemalige eigene Tochterfirma jedoch für über 21 Mrd. Euro wieder zurück. In den Folgejahren konnte Visa den Konkurrenten Mastercard in Europa ein- und sogar knapp überholen, nachdem man zuvor lange Zeit recht deutlich nur die Nummer 2 gewesen war. Wie bekommt man eine Kreditkarte von Visa? Vergleich: Visa vs. Mastercard Visa gibt selbst keine Karten an Endkunden aus – das ist für Anbieter von Kreditkarten normal; bei Mastercard läuft es genauso. Visa arbeitet mit Banken zusammen, die Visakarten herausgeben und sich um die direkte Kundenbeziehung kümmern. Man spricht dann davon, dass die Bank der Herausgeber der Kreditkarte ist. Der Herausgeber legt jeweils auch die konkreten Konditionen einer Kreditkarte fest, also z.B.: ob Gebühren anfallen, welche Zusatzleistungen die Karte hat, usw. Dass jeder Herausgeber seine Visa-Karte mit selbst festgelegten Konditionen herausgibt, bringt Kunden den Vorteil, dass sie zwischen zahlreichen Angeboten wählen können. Der "Nachteil" ist hingegen, dass es ziemlich aufwändig ist, bei all den angebotenen Karten auf dem Markt den Überblick zu behalten. Unsere Übersichtsliste Visa-Kreditkarten hilft Ihnen, einen ersten Marktüberblick zu bekommen.

Vollständige Rückzahlung

Das komplette Begleichen eines Kreditkartensaldos
Vollständige Rückzahlung bedeutet, dass ein Kreditkartensaldo am Ende des Abrechnungszeitraums komplett – also zu 100% – beglichen wird. Sogenannten Chargekarten erfordern grundsätzlich immer eine vollständige Rückzahlung nach jedem Abrechnungszeitraum. Bei klassischen Kreditkarten ("Revolving Credit Cards") ist eine vollständige Rückzahlung möglich, allerdings bieten sie alternativ auch die Möglichkeit, nur eine Teilrückzahlung vorzunehmen – mindestens in Höhe des Mindest-Rückzahlungsbetrag. Warum vollständige Rückzahlung sinnvoll ist Es ist generell empfehlenswert, die Kreditkartenabrechnung wann immer möglich vollständig zu begleichen – je seltener Sie von Teilrückzahlung (also nicht vollständiger Rückzahlung) gebrauch machen, desto häufiger vermeiden Sie, dass Zinsen auf den nicht beglichenen Teil Ihrer Kreditkartenabrechnung anfallen. Natürlich spricht nichts dagegen, vorübergehend einmal von Teilrückzahlung gebrauch zu machen – etwa bei einer größeren Anschaffung, bei der Sie sich genau überlegt haben, bis wann Sie die Rückzahlung schaffen. Dauerhaft den Lebensunterhalt aus einem negativen Kreditkartensaldo zu finanzieren, ist hingegen keine besonders gute Idee. Wie nimmt man eine vollständige Rückzahlung vor? Eine vollständige Rückzahlung kann auf zwei möglichen Wegen erfolgen: Per manueller Überweisung: Sie überweisen den auf der Abrechnung ausgewiesenen Betrag Ihres Kreditkartensaldos an die Bankverbindung, die Ihnen hierfür von Ihrer Bank bzw. von Ihrem Kreditkartenherausgeber genannt wurde. Sie finden diese Bankverbindung auf jeden Fall auch immer noch mal auf der Kreditkartenabrechnung. Wenn Sie diese Überweisung vorgenommen haben, ist die vollständige Rückzahlung erledigt und Ihr Kreditkartenkonto ist ausgeglichen. Per Lastschrift: Wenn Ihre Kreditkarte diese Möglichkeit vorsieht, können Sie die Höhe des Rechnungsausgleichs auf 100% setzen, was vollständiger Rückzahlung entspricht. Wie man das genau macht, erfahren Sie weiter unten in diesem Text. Beachten Sie, dass ein Rechnungsausgleich per Lastschrift nicht bei allen Kreditkarten möglich ist. In unseren Kreditkartentests können Sie erkennen, ob eine bestimmte Kreditkarte Lastschrift anbietet oder ob Sie für vollständige Rückzahlungen manuelle Überweisungen vornehmen müssen. Vollständige Rückzahlung als "Voreinstellung" von Kreditkarten Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern war es in Deutschland lange Zeit üblicher Standard, dass neu ausgegebene Kreditkarten eine monatliche vollständige Rückzahlung vorsahen. Verbraucher konnten diese "Voreinstellung" bei ihrer neuen Kreditkarte erwarten. Nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch wurde auf Teilrückzahlung umgestellt. Die Zeiten haben sich jedoch geändert, so dass heute nicht mehr bei jeder Karte automatisch davon ausgegangen werden kann. Einige Karten sind "ab Werk" auf Teilrückzahlung eingestellt – eine mindestens nervige Geschäftspraktik, denn sie erfordert vom Kreditkarteninhaber eine aktive Anpassung der Rückzahlungs-Einstellungen, wenn er Sollzinsen vermeiden möchte. In unseren Kreditkarten-Tests bewerten wir die Voreinstellung einer vollständigen Rückzahlung als positive Eigenschaft einer Kreditkarte. Teilrückzahlung bewerten wir nicht negativ per se (immerhin ist das eine Kern-Funktion klassischer Kreditkarten), die Voreinstellung Teilrückzahlung sehen wir jedoch kritisch. Wie richtet man vollständige Rückzahlung bei einer Kreditkarte ein? Wenn eine neue Kreditkarte Lastschrift anbietet und auf Teilrückzahlung voreingestellt ist, dann kann (und sollte) die Inhaberin oder der Inhaber diese Einstellung ändern, wenn sie so nicht gewünscht ist. Das funktioniert bei jeder Kreditkarte anders. Wenn es zu der Kreditkarte eine App zum Verwalten gibt, dann ist es normalerweise möglich, die Rückzahlungs-Einstellungen direkt und bequem in der App zu bearbeiten. Bei manchen Kreditkarten gibt es diese Einstellungen auch im Onlinebanking-Bereich der herausgebenden Bank. Falls Sie die Einstellung nicht finden können, dann sehen Sie am besten im Hilfe- oder FAQ-Bereich der Bank-Website nach – oder kontaktieren Sie einfach den Kundenservice der Bank bzw. der Kreditkarte und bitten um Hilfe.

Vollständiger Rechnungsausgleich

siehe Vollständige Rückzahlung